25 Jahre CAMPUS MEDIA Medienlandschaft im Umbruch: Digitalisierung bringt Vielfalt

Das Audio-Angebot in Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen.
UKW-Radio bleibt mit über 400 Sendern weiterhin die verbreitetste Empfangsart,
wird aber durch neue Technologien ergänzt.
Mit DAB+ wurden etwa 260 Sender eingeführt, und Webradio boomt mit weit über 1.200 Webradios, die spezifische Musikrichtungen und Nischen bedienen.
25 Jahre CAMPUS MEDIA Medienlandschaft im Umbruch: Die Jugendzeitschriften
Der Blick auf das Segment der Zeitschriften im Bereich Jugend offenbart die Dramatik des Umbruchs im Printbereich und auch gleich sozusagen dessen Protagonisten.
Nur vier Jugendzeitschriften, die im Jahre 2000 von der IVW erfasst wurden, haben bis heute durchgehalten.
Ein Blick auf die Auflagenentwicklung dieser „fantastischen Vier“ stimmt dennoch wenig optimistisch.
Lag die verkaufte bzw. verbreitete Auflage aller vier Titel um die Jahrtausendwende noch bei über 1,3 Millionen, liegt sie heute bei knapp über 156.000.
Das sind gerade mal 12%. Es ist wohl nicht übertrieben, wenn wir davon ausgehen, dass die Zeitschriften diese Zielgruppe endgültig verloren haben.
Erst in ihrem eigenen Segment und dann wohl auch als Erwachsene. Was Hänschen nicht lernt…
Und hier ist es jetzt an der Zeit, die vier „Überlebenden“ vorzustellen.
Es sind Bravo, Popcorn, Mädchen und, wenn auch nicht mehr IVW geprüft, die Zeitschrift Musikexpress.
Und wenn Sie nun glauben, dass in diesem Marktsegment das einzig Beständige der Wandel ist, dann müssen wir auch diese Hoffnung enttäuschen.
Tatsächlich lag die Gesamtauflage aller Jugendzeitschriften 2000 bei über 4,1 Millionen Heften.
Übrig geblieben sind davon die oben erwähnten 156.000. Das sind knapp über 3,8%.
Und das, obwohl der Medienkonsum in dieser Zielgruppe dramatisch zugenommen hat.
Für jede denkbare Aufgabenstellung stehen heute spezialisierte Kanäle zu Verfügung.
Wir finden, analysieren und nutzen sie.
25 Jahre CAMPUS MEDIA Medienlandschaft im Umbruch: Die 14-täglichen Frauenzeitschriften

Die Entwicklung der Frauenzeitschriften seit dem Jahr 2000 haben wir uns etwas differenzierter angesehen. Beginnen wollen wir mit den Titeln, die alle 14 Tage auf den Markt kommen.
4 waren im Jahr 2000 IVW geprüft und hatten alle 2 Wochen eine Gesamtauflage von über 2,5 Millionen Heften. Drei Titel sind auch heute noch im Markt. Deren Gesamtauflage ist zurückgegangen von 2,2 Millionen auf etwas über 540.000 (25%). Über 90.000 der aktuellen Auflage werden als ePaper verbreitet.
Um die Jahrtausendwende kostete eine ganzseitige Anzeige in den 3 Frauen-Zeitschriften rund 200.000 € brutto. Heute, rund 25 Jahre später, bekommt man diese Titel für zusammen rund 150.000 €.
Dem Auflagenverlust von 75% steht eine Kostenreduzierung von 25 % gegenüber. Inflationsbereinigt haben sich hier die Kosten pro 1.000 Hefte nicht signifikant verändert. Immerhin!
25 Jahre CAMPUS MEDIA Medienlandschaft im Umbruch: Der Wandel der Audio-Landschaft

Die deutsche Radiolandschaft ist seit jeher stark von regionalen und lokalen
Angeboten geprägt, bedingt durch die föderale Struktur Deutschlands und die Regulierungskompetenz der Bundesländer im Rundfunkbereich. Die länderspezifisch
mal mehr mal weniger stark ausgeübt werden.
25 Jahre CAMPUS MEDIA Medienlandschaft im Umbruch: Quo Vadis altes Radio?

Mit einer Reichweite von rund 90 % (ma Intermedia) behauptet sich der werbefinanzierte Hörfunk in Deutschland weiterhin eindrucksvoll – trotz Streaming, Podcasts & Co. Im Weitesten Hörerkreis bleibt UKW bislang ungeschlagen.
Doch die Technik zieht an: Der Ausstieg aus UKW zugunsten von DAB+ ist politisch beschlossen – die KEF* beendet die UKW-Förderung ab 2033. Schleswig-Holstein macht den Anfang: Als erstes Bundesland stellt es vollständig auf DAB+ um.
Noch ist der Weg holprig: Der DAB+-Gerätebesitz hat sich in den letzten fünf Jahren zwar verdoppelt, liegt aber weiterhin nur bei 20–25 %. Auch die seit 2020 geltende Pflicht für DAB+ in Neuwagen hat den Umstieg bisher kaum beschleunigt.
Der Systemwechsel birgt Risiken: Jüngere Hörer:innen könnten direkt zu IP-basierten Streamingdiensten abwandern. Ältere wiederum drohen verloren zu gehen, wenn die gewohnte UKW-Frequenz plötzlich verstummt.
Fazit: Die UKW-Abschaltung kann kurzfristig zu Reichweitenverlusten führen – vor allem bei privaten Sendern mit geringer digitaler Verbreitung. Für Werbungtreibende heißt das: erhöhte Aufmerksamkeit für Reichweitenentwicklung, Plattform-Mix und digitale Empfangsinfrastruktur in der Mediaplanung.
*) Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten
Autor: Norbert Bügelmeyer
25 Jahre CAMPUS MEDIA Forschungslandschaft im Umbruch: Publikumszeitschriften

Im Jahr 2000 hatte die Reichweitenmessung der Arbeitsgemeinschaft Mediaanalyse (ag.ma) für die gedruckten Medien einen über Jahrzehnte aufgebauten Standard erreicht: Repräsentative Adressrandom-Stichproben, Face-to-Face-Interviews mit gedruckten Titelkarten und eine Ausschöpfung von mindestens 80 %. Alles lief nach eingespielten Regeln – ein System mit hoher Routine, aber auch unter wachsender methodischer Kritik.
Schon Mitte der 1990er Jahre startete die ag.ma eine methodische Weiterentwicklung: Zwei Kommissionen – „Visionen“ und „Bewertung“ – entwickelten neue Ansätze. Ergebnis: Die Datenerhebung per CASI („Pentop“) wurde über einen langen Zeitraum hinweg eingeführt und löste Papier und Bleistift ab.
Ein Vierteljahrhundert später zeigt sich jedoch: Die größte Herausforderung ist heute nicht die Technik, sondern der Mensch. Die Bereitschaft zur Teilnahme an Befragungen ist in Deutschland rapide gesunken. Die „klassische“ Datenquelle bricht zunehmend weg.
Die Konsequenz: Der Not gehorchend werden nun auch selbstrekrutierte Befragte per CAWI einbezogen und der Datenbestand mit Quoteninterviews aufgefüllt. Der „Gini-Koeffizient“ beschreibt den Grad der Repräsentativität der Stichprobe, weil somit ja auch keine Ausschöpfung mehr benannt werden kann.
Und die ausgabenbezogene Reichweite? Das ist schon wieder eine weitere Historie…
Autor: Manfred Niesel
25 Jahre CAMPUS MEDIA

25 Jahre Experten als Partner. In jeder Beziehung am Puls – bei unseren Kunden, an den Menschen, am Markt und in den Kanälen.
Wir freuen uns sehr, CAMPUS MEDIA als Inhaber*in und Geschäftsführer*in bis heute prägen zu dürfen.