25 Jahre CAMPUS MEDIA Forschungslandschaft im Umbruch: Publikumszeitschriften

25 Jahre CAMPUS MEDIA – 25 Jahre Medienlandschaft in Bewegung.
Heute geht’s um die Veränderung bei der Reichweitenmessung für Publikumszeitschriften.
Im Jahr 2000 hatte die Reichweitenmessung der Arbeitsgemeinschaft Mediaanalyse (ag.ma) für die gedruckten Medien einen über Jahrzehnte aufgebauten Standard erreicht: Repräsentative Adressrandom-Stichproben, Face-to-Face-Interviews mit gedruckten Titelkarten und eine Ausschöpfung von mindestens 80 %. Alles lief nach eingespielten Regeln – ein System mit hoher Routine, aber auch unter wachsender methodischer Kritik.
Schon Mitte der 1990er Jahre startete die ag.ma eine methodische Weiterentwicklung: Zwei Kommissionen – „Visionen“ und „Bewertung“ – entwickelten neue Ansätze. Ergebnis: Die Datenerhebung per CASI („Pentop“) wurde über einen langen Zeitraum hinweg eingeführt und löste Papier und Bleistift ab.
Ein Vierteljahrhundert später zeigt sich jedoch: Die größte Herausforderung ist heute nicht die Technik, sondern der Mensch. Die Bereitschaft zur Teilnahme an Befragungen ist in Deutschland rapide gesunken. Die „klassische“ Datenquelle bricht zunehmend weg.
Die Konsequenz: Der Not gehorchend werden nun auch selbstrekrutierte Befragte per CAWI einbezogen und der Datenbestand mit Quoteninterviews aufgefüllt. Der „Gini-Koeffizient“ beschreibt den Grad der Repräsentativität der Stichprobe, weil somit ja auch keine Ausschöpfung mehr benannt werden kann. Ein Blick in die Methodenberichte lohnt sich also auch für „Alltagsanwender“ immer.
Und die ausgabenbezogene Reichweite? Das ist schon wieder eine weitere Historie…

Autor: Manfred Niesel